"Region - Landsberg/Lech:"
Grundschule Igling a.d. Via Claudia
Schulprojekt "Römer in Igling"
(Landkreis Oberbayern; Reg.Bezirk Lech/Gmd.: Igling)

Römerfest 2013

Im Rahmen eines bayernweiten Projektes waren die Schulen und Kindergärten dazu angeregt worden, Leben und Wirken der Römer in unserem Kulturkreis vor 2000 Jahren, anhand selbst erarbeiteter Themen darzustellen und nachzuvollziehen. Ergänzend dazu  bestand schon seit mehreren Jahren die Überlegung der Iglinger Grundschule anlässlich der historischen Lage einen neuen Namen zu vergeben.  Kennzeichnend dazu ist zu erwähnen, dass  diese bayerisch/schwäbische Schule als einzige direkt an der ehemaligen antiken römischen Verkehrsverbindung der Via Claudia Augusta liegt. Das durch die Rektorin, Frau Gerda Löser  durchgeführte Projekt erstreckte sich auf 2 Wochen mit einem Abschlußtag am 07.Juli 2013 für die breite Öffentlichkeit, in dem die Schüler Ihre Arbeitsergebnisse des vergangenen Projektzeitraumes in Wort, Bild, und Darstellung präsentieren konnten.
 
Die Via Claudia Augusta, eine der zentralen römischen Hauptverkehrsstraßen, erbaut während der Regierungszeit des römischen Kaisers Claudius in den Jahren 46/47 n.Chr., die von der Adria durch die Poebene über die Alpen bis zur Donau führte, erlebt heute, nach 2000 Jahren reges Interesse. Diese antike Straße ist ein Stück Geschichte, die von der Bevölkerung als Achse der Begegnung, des Austausches und der Zusammenarbeit wahrgenommen wird. Eine römische Verkehrsverbindung in Bayerisch-Schwaben und deren regionale Spuren in der hiesigen Region aufzuzeigen, war auch das Anliegen des Projektes durch den Arbeitskreis Geschichte Igling. Die Tafeleinweihung war eingebunden in das laufende Projekt der örtlichen Grundschule, die ihre neue Namensgebung – Grundschule Igling an der Via Claudia – am selben Tag zur Abschlussfeier und mit einem Tag der offenen Tür unter dem Motto „Römer in Igling“ feierte. Dieses Schulprojekt in Igling bot sowohl Schülern als auch Besuchern die Möglichkeit der praktischen Erfahrung, wie die Römer damals lebten, wirtschafteten und arbeiteten, nachdem das Römische Reich Anfang des 1. Jhdt. n.Chr. seinen militärischen und kulturellen Herrschaftsbereich über die Alpen ausgedehnt hatte.

Im Mai 2013 war es soweit, dass  seitens der Regierung, die Genehmigung für den neuen Schulnamen „Grundschule Igling an der Via Claudia“ vorlag. Bevor dann am 5. Juli  offiziell der Startschuss für den neuen Namen fiel, war es erforderlich, die Kinder gut auf das Thema vorzubereiten. Zwei Wochen lernten und erarbeiteten dann die Schüler in verschiedenen Workshops zum Thema „Römer“ die präsentierten Ergebnisse.  Lehrkräfte bereiteten zwei bis drei Workshops vor, viele Eltern halfen mit, dass alle Klassen gleichzeitig klassenübergreifend ihre selbsterarbeiteten Exponate präsentieren konnten. Sämtliche Schulzimmer und Ecken im Schulhaus waren belegt. Es wurde eine anschauliche Menge geboten: Archäo-Logisch – arbeiteten die Schüler wie Archäologen, stellten ein Mosaik her, bastelten römische Anziehpuppen, stellten Seifen und Badeöle her. „Edle Römer-/innen“  fertigen Schmuck wie im alten Rom, bastelten eine römische Rundmühle, schrieben und rechneten wie die alten Römer. Dargeboten wurden Schnupperstunden in Latein,  Herstellung von Bronzemünzen, Modellierung von Büsten, Druck von römischen Ornamenten. Die Schüler zeichneten  Comics, kleideten sich wie die Römer, und rekonstruierten Spuren der Via Claudia und der Römer in Igling. Kennzeichnend war die Schnitt-Darstellung eines römisches Straßenmodelles, Herstellung eines beschrifteten römischen Meilensteines, sowie Fertigung von Spielen wie im alten Rom, man kochte und aß wie die Römer, bastelte antike Wachstafeln, und fertigte Lorbeerkränze.

Unterstützt wurde dieses Projekt auch durch externe Teilnehmer, z.B. durch einen Besuch vom MPZ (museumspädagogisches Zentrum) aus München.  Zweifelsohne war dann der Höhepunkt   unbestritten das stattfindende Römerfest am 5. Juli. Bereits am Vormittag nahm die Römertruppe  - F.A.G.U.A. e.V. (Freunde der alten Geschichte der Uni Augsburg) mit den Schülern daran teil, um die Kinder zu Stationen des Lebens der damaligen Zeit „mitzunehmen“.  Diese Römertruppe begleitete auch die vormittags dazu parallel stattfindende Tafeleinweihung der Via Claudia Augusta durch Bgm. Günter Först, sowie dem dazu initierenden Arbeitskreis Geschichte aus Igling, als auch eingeladene Festgäste. Danach waren alle Teilnehmer „römische Profis“. Am Nachmittag ab 14.00 wurde dann der neue Name der Grundschule Igling a.d. Via Claudia offiziell eingeweiht. Eltern und Freunde hatten dann die Gelegenheit  zusammen mit den Schülern zu feieren. Unter dem Motto „panem et circem“ („Brot &Spiele) führte dann die Römertruppe Gladiatorenspiele der verschiedenen antiken Kämpfertypen vor, und Besucher hatten in den Pausen die Gelegenheit,  die Ergebnisse des Workshops zu begutachten und sich vom Elternbeirat bewirten zu lassen. Die Rektorin Frau Gerda Löser bedankte sich abschließend bei allen fleißigen Helfern! Dieser ereignisreiche Tag war für viele ein Meilenstein zum besseren Verständnis über Leben und Wirken unserer Vorfahren in der hiesigen Region.

Ergänzend dazu finden interessierte Leser im Internet Bild- und Videomaterial zum Schulprojekt und Tafeleinweihung unter  -
http://www.viaclaudia.org/de/die-via-claudia-lebt.html

Alfred Platschka; (AK Geschichte Igling)
Gerda Löser; (Rektorin Grundschule Igling a. Via Claudia)

Links/Services zu:
http:/www.lechrain-geschichte.de

und
http:/www.lechrain-geschichte.de/HiO_Reg_LLL Igling_VCA-Grundschulprojekt-Fest.html


Originalphotos: Alfred Platschka Juli. 2013